Wir schreiben das Jahr 227 vor Christus. Krieg herrscht, denn noch ist China in mehrere kleine Königreiche aufgeteilt. Jedes Königshaus hat es sich zum Ziel gesetzt, das gesamte Land unter seine Herrschaft zu bringen. Truppen des Wei-Clans ziehen gegen die von Liang ins Feld. Beide Armeen fallen fast komplett. Einer der wenigen Überlebenden ist ein einfacher Liang-Soldat (Jackie Chan) – Big Soldier. Denn der in die Jahre gekommene Bauer spielt mit gezinkten Karten. Er hat es sich zur Angewohnheit gemacht, sich bei Schlachten tot zu stellen.
Dieses Mal sicherte ihm eine Pfeilattrappe in seiner Brust das Leben. Als er entdeckt, dass ein weiterer Kämpfer überlebt hat, wittert er seine Chance. Denn der andere ist ein ranghoher Wei-General (Wang Lee-Hom) – Little Soldier. Der Liang-Soldat überwältigt den feindlichen General und macht sich auf, diesen nach Liang zu bringen. Dort erhofft er sich die Entlassung aus dem Wehrdienst und eine üppige Belohnung, um danach unbehelligt und sorgenfrei als Bauer weiter leben zu können. Doch ein von dem Prinzen Wen (Steve Yoo) angeführter Killertrupp der Weis ist dem Duo auf den Fersen. Der Plan: Den General – der in Wirklichkeit viel mehr ist – zu töten. Auch nutzt der General jede Chance, um die Flucht zu versuchen. Und als wären diese Probleme nicht genug, warten auf die ungleichen Reisegefährten zahlreiche weitere Abenteuer auf ihrem unfreiwillig gemeinsamen Weg.
Little Big Soldier (Originaltitel: Da bing xiao jiang) von 2010 handelt von Feigheit – und ihrer Überwindung. Die Action-Abenteuer-Komödie aus Hong Kong wurde von keinem geringerem als von Superstar Jackie Chan produziert. Er schrieb auch das Drehbuch. Regie führte Sheng Ding. Little Big Soldier wurde am 14. Februar 2010 in China uraufgeführt, in Deutschland hatte er sein Debut auf der Berlinale im selben Jahr.
Die Story zum Film basiert auf einer Idee, die Chan 20 Jahre lang mit sich spazieren trug. Entgegen dem ursprünglichen Plan, die Rolle des Generals zu übernehmen, spielt er nun die des Feiglings. Und sie passt perfekt zu ihm. Ein wunderbarer Bruch: Der Held spielt den Anti-Helden. Einen opportunistischen Feigling – aber einen mit dem Herzen am rechten Fleck. 96 Minuten vorzügliche Unterhaltung und für alle Fans: Es gibt ein exklusives Interview mit Jackie Chan im Bonusmaterial der DVD.
Chan und Co-Star Wang Lee-Hom ergänzen sich perfekt. Überhaupt überzeugt die gesamte Riege. Wunderbar anzusehen ist das ganze noch dazu, denn Kameramann Zhao Xiaoding (Curse of the Golden Flower) setzt die üppige Ausstattung elegant und gekonnt um. Absolut sehenswert – nicht nur für Jackie Chan-Fans.
Jackie Chan wurde 1954 in Hong Kong geboren. Berühmt wurde er als Schauspieler in so genannten Martial Arts-Filmen. In Asien hat er sich zudem als Sänger einen Namen gemacht. In Hong Kongs Filmindustrie vermarktete man Chan anfangs wie viele andere Schauspieler seines Genres als Nachfolger des legendären Bruce Lee (1940-1973). Dessen Tod bedeutete damals einen schweren Schlag für die Kampf-Film-Indstrie. Also musste ein Nachfolger her. Chan selbst sah sich nie als ein solcher. Vielmehr kreierte er seinen eigenen, einen durch Akrobatik und komödiantische Einlagen charakteristischen Kampfstil, der sich von Bruce Lees wesentlich ernsterem Stil deutlich unterscheidet. Jackie Chan blickt auf eine lange Reihe von schweren, teils lebensgefährlichen Verletzungen zurück. Genauso aber kann er eine beeindruckende Liste von Auszeichnungen, Filmen und Musikproduktionen sein eigen nennen.
Little Soldier-Darsteller Lee-Hom Wan ist ein US-amerikanischer Schauspieler; Musikproduzent und wie Jackie Chan ebenfalls Sänger. Während der 34-Jährige in Europa erst durch seine Rolle in Ang Lees Gefahr und Begierde (2007) bekannt wurde, ist er in China und weiteren Teilen Asiens vor allem als Mandarin-Popsänger geradezu berühmt.
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