Diese Vorgeschichte zu Len Wisemans Underworld und Underworld: Evolution ist ziemlich anders, vor allem fehlt die flinke Vampirkriegerin Selene (Kate Beckinsale). Underworld 3 dreht sich wie in den anderen Filmen um die Auseinandersetzungen zwischen Vampiren und Werwölfen, aber Regisseur Patrick Tatopoulos konzentriert sich hier auf den Aufstieg des jungen Werwolfs Lucian (Michael Sheen) bis zum Anführer. Underworld 3 spielt größtenteils innerhalb der Mauern von Obervampir Viktors (Bill Nighy) Schloss, daher reflektiert die Farbgestaltung des Films in Silber, Schwarz und Blau eine Welt, die im Mondschein zum Leben erwacht. Schon zu Beginn, als Viktor den ersten Werwolf Lucian auf die Welt bringt, fühlt sich Sonja (Rhona Mitra), die Tochter dieses bösartigen Blutsaugers, zu Lucians haariger Erscheinung und seiner instinktgesteuerten Intelligenz hingezogen. Als die Jahre vergehen, wird Lucian dessen überdrüssig, dass seine Rasse zur Sklaverei und Gefangenschaft gezwungen wird, und er heuert einen Menschen namens Raze (Kevon Grevioux) an, um mit ihm den Aufstand zu planen. Diese altbekannte Handlung ist nicht so umwerfend, aber was Underworld 3 trägt, sind die extrem schnell inszenierten und brutalen Kampfszenen zwischen den Vampiren und den Werwölfen. Der gesamte Film vermittelt die Ästhetik eines mittelalterlichen Schlachtfelds und unterstützt so eine ansonsten recht klischeehafte Geschichte über verbotene Liebe und dem Kampf um Freiheit. Manche Charaktere, wie zum Beispiel der verräterische Vampir Tannis (Steven Mackintosh), intrigieren grundsätzlich, daher weiß man immer schnell, mit wem er sich verbünden wird. Underworld 3 ist vielleicht für sich allein betrachtet nicht der großartigste Film in den Archiven der Vampire und Werwölfe, aber seine monströse Mischung macht ihn dennoch einzigartig und unterhaltsam. --Trinie Dalton