23 Jahre nach dem ersten Film kehrt Gordon Gekko zurück. Etwas zahme Bankenkritik, aber mit kluger Story: In Wall Street - Geld schläft nicht zeigt sich der skrupellose Finanzhai von einst geläutert - der Film zur Finanzkrise. - Unterhaltsam, aber Teil 1 hat mehr Biss. Gier, Zockertum, Verrat, Versöhnung: So darf Kino sein.
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Aus dem Knast entlassen, hat Finanzhai Gordon Gekko (Michael Douglas) nun Erfolg als Autor. Jake (Shia LaBeouf), der Verlobte seiner Tochter (Carey Mulligan), benötigt Gekkos Hilfe. Er will sich an einem Banker rächen.
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Der Tod von Gordon Gekkos Sohn während der Haftzeit des Geldhais hat die Beziehung zwischen Gekkos Tochter Winnie und ihm zerrüttet, da sie ihm die Schuld am Tod ihres Bruders gibt. Nach Gekkos Entlassung scheint er die Beziehung zu seiner Tochter wieder verbessern zu wollen und verbündet sich dazu mit Jake, ihrem Verlobten. Jake ist selbst an der Wall Street tätig, und so entwickelt sich ein professionelles Verhältnis zwischen den beiden Brokern, welches von der Tochter Winnie kritisch beobachtet wird.
Der Film spielt in New York City und ist 23 Jahre nach dem Original angelegt.
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New York im Jahr 2008: Der ehemalige Finanzhai Gordon Gekko (Michael Douglas) hat endlich seine Strafe abgesessen und wird aus dem Knast entlassen. Doch spätestens, als er sein Handy im Ziegelsteinformat zurückerhält, muss er feststellen, dass sich die Welt inzwischen ziemlich verändert hat.
Auch in seinem ureigenen Metier hat sich Gewaltiges getan, und Gekko erfährt schmerzlich, dass seine Stimme an der Wall Street kaum noch Gewicht hat, als er vor dem bevorstehenden Crash der Spekulationsblase warnt. Er versucht, die Beziehung zu seiner Tochter Winnie (Carey Mulligan) wiederzubeleben, die ihm immer noch wegen des Selbstmordes ihres Bruders Rudy grollt. In Winnies Verlobtem Jacob Moore (Shia LaBeouf) sieht Gordon die Chance, einen Verbündeten zu gewinnen.
Der ist ein junger, ehrgeiziger Börsenmakler und hofft seinerseits auf die Unterstützung seines Schwiegervaters in spe: Er soll ihm helfen, seinem Hedgefond-Manager Bretton James (Josh Brolin) das Handwerk zu legen, den er für den Selbstmord seines Mentors Lewis Zabel (Frank Langella) verantwortlich macht. Und bald stellt sich heraus, dass Gordon immer noch mit allen Wassern gewaschen ist...
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INHALT:
Nach langjähriger Haftstrafe wird der einst mächtige Finanzmogul Gordon Gekko (Michael Douglas) aus dem Gefängnis entlassen. Seine Tochter Winnie (Carey Mulligan) lehnt jedoch jeden Kontakt ab, da sie in ihm den Verantwortlichen für den Tod ihres Bruders Rudy sieht. Auch die Welt der Börsenkurse ist längst nicht mehr die gleiche wie vor acht Jahren, so dass Gekko sich wie ein Außenseiter fühlt. Dagegen sucht der junge Aktienhändler Jake (Shia LaBeouf), der inzwischen mit Winnie zusammen lebt, den Kontakt zum legendären Finanzhai. Nach dem durch Gerüchte forcierten Zusammenbruch der Firma Keller Zabel und dem einher gehenden Selbstmord seines Mentors steht Jake plötzlich mit hohen Schulden da. Deshalb bietet er Gekko an, ihm bei der Wiederannäherung an seine Tochter behilflich zu sein und hofft dafür auf wichtige Insider-Tipps aus der Börsenwelt. Gekko gibt sich abgeklärt und ernüchtert, lässt sich aber letztlich nicht wirklich in die Karten sehen.
KRITIK:
Längst kann Oliver Stone keine Kassenschlager wie in den Achtzigern und Neunzigern mehr vorweisen, weshalb er inzwischen patriotische Melodramen wie „World Trade Center“ oder Fortsetzungen einstiger Hits wie „Wall Street“ dreht. Doch in diesem Fall macht es durchaus Sinn, das weitere Schicksal eines Charakters wie Gordon Gekko zu verfolgen, der zum Synonym des kapitalistischen Systems, der undurchsichtigen Aktiengeschäfte und der kurzzeitigen Börsenerfolge wurde. Deshalb lässt Stone schon in einer der Anfangssequenzen des zweiten Teils Computer generierte Seifenblasen in den Himmel steigen, die ebenso schnell zu platzen vermögen wie die hochfliegenden Träume einiger egoistischer oder zu naiver Charaktere.
Zunächst steht allerdings der aufstrebende Aktienhändler Jake Moore im Vordergrund, der für die Firma Keller Zabel Investments arbeitet und mit Gekkos Tochter Winnie zusammen lebt. Ganz im Gegensatz zu ihrem Vater wird die junge Frau nicht vom Spekulantentum angezogen, sondern von Idealismus und dem Wunsch, nachhaltige soziale Veränderungen zu bewirken. Daher erscheint es verwunderlich, dass die von der talentierten Carey Mulligan verkörperte Politjournalistin ausgerechnet mit einem Broker zusammen lebt. Immerhin bewundert sie Jakes Engagement für umweltfreundliche Energien. Für solche Unternehmungen hätte Gordon Gekko sicherlich kein Verständnis gezeigt, doch als der wegen Betrugs und Geldwäscherei verurteilte Broker aus dem Gefängnis entlassen wird, agiert er desillusioniert und nüchtern.
Wo Gekko früher „Greed is good“ pries, setzt er nun ein Fragezeichen hinter seinen einstigen Leitspruch, der gleichzeitig auf dem Titel seines neuen Buchs prangert. Nun trägt der abgeklärte Finanzmagnat legerere Kleidung, fährt mit der Metro und schwört scheinbar dem raschen Geldverdienen ab. Vielmehr sei Zeit das wertvollste Gut, weshalb er wieder Kontakt zu seiner abweisenden Tochter sucht. Jetzt trifft es sich bestens, dass Jake Moore nicht nur von plötzlichen Schulden geplagt wird, sondern auch eine Vaterfigur in Person seines Mentors Louis Zabel (Frank Langella) verlor. Zweifelhafte Gerüchte brachten Keller Zabel einen schlechtem Ruf und den finanziellen Ruin ein, weshalb die Firma unter Wert übernommen wurde und Zabel im Selbstmord den einzigen Ausweg sah.
Im Zigarre rauchenden Investmentbanker Bretton James bauen Stone und seine Autoren einen aalglatten Gegenspieler auf, der zunächst den smarten Jake ebenfalls auf seine Seite bringen will. Doch der junge Mann wird weiterhin wie von Zabels Geist verfolgt und sucht eine Allianz zu Gekko, an dessen ehrenwerten Motiven zunächst kaum zu zweifeln ist. Stone lässt allerdings keinen Zweifel, dass die Zeit der Finanzgenies alten Schlages unweigerlich vorüber ist. Heute regieren Macht und Gier der Banken das Geschehen, die dem Markt ihre gnadenlosen Bedingungen diktieren.
Erneut entwickelt Oliver Stone eine höchst moralische Geschichte, die auf positive Werte baut, wobei der Familienkonflikt im Fokus steht. Doch sein Protagonist Jake Moore erweist sich als zu braver Charakter, der zwar manches Geschick bei Verhandlungen beweist, dem aber Ecken und Kanten der „bad guys“ fehlen. Da der angehende Banker als Identifikationsfigur für ein junges Publikum dienen soll, muss er den lockenden fleischlichen Versuchungen widerstehen und darf im Gegensatz zu seinem Vorgänger Bud Fox keine dunklen Seiten erkennen lassen. Als dieser absolviert Charlie Sheen einen Gastauftritt auf einem Wohltätigkeitsball, wo er dem charismatischen Michael Douglas augenzwinkernd rät, jeden Ärger zu meiden.
Mit solchen Auftritten und Anspielungen spickt Stone seinen Kommentar zur aktuellen Banken- und Wirtschaftskrise. Selbst absolviert er gleich zwei Cameo-Auftritte, ein Foto von Michael Douglas Vater Kirk kommt ins Bild, oder auf Jakes Handy ertönt Ennio Morricones „The Good, the Bad and the Ugly“ als Rufton – einen Hinweis auf Altstar Eli Wallach, der hier eine graue Bankeneminenz verkörpert. Als Klammer zu Teil eins dienen die Songs von David Byrne und Brian Eno („Tiny Apocalypse“), welche die Handlung voran treiben und kommentieren.
Mittels Ein-, Überblendungen und Splitscreen-Einsatz schreitet die dialoglastige Story um Geld und Moral rasant voran, wobei einige der Einfälle wie die Aktienkurse vor der New Yorker Skyline recht originell ausfallen. Wenn Jake nach dem Selbstmord seines Gönners gewissermaßen hinter Gittern platziert wird, erscheint solcher Symbolismus dagegen eher aufgesetzt. Hier stellt Stone seine cineastischen Fähigkeiten etwas zu deutlich aus. Doch immerhin gehört „Wall Street 2“ zu jenen seltenen Beispielen, die endlich wieder einen einfallsreichen Nachspann zu bieten haben.
FAZIT:
Weitgehend gelungene Mischung aus Kapitalismus-Kritik und Familiendrama mit einem blassen Helden und gelegentlich zu aufdringlicher Symbolik.
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New York im Jahr 2008: Der ehemalige Finanzhai Gordon Gekko (Michael Douglas) hat endlich seine Strafe abgesessen und wird aus dem Knast entlassen. Doch spätestens, als er sein Handy im Ziegelsteinformat zurückerhält, muss er feststellen, dass sich die Welt inzwischen ziemlich verändert hat.
Auch in seinem ureigenen Metier hat sich Gewaltiges getan, und Gekko erfährt schmerzlich, dass seine Stimme an der Wall Street kaum noch Gewicht hat, als er vor dem bevorstehenden Crash der Spekulationsblase warnt. Er versucht, die Beziehung zu seiner Tochter Winnie (Carey Mulligan) wiederzubeleben, die ihm immer noch wegen des Selbstmordes ihres Bruders Rudy grollt. In Winnies Verlobtem Jacob Moore (Shia LaBeouf) sieht Gordon die Chance, einen Verbündeten zu gewinnen.
Der ist ein junger, ehrgeiziger Börsenmakler und hofft seinerseits auf die Unterstützung seines Schwiegervaters in spe: Er soll ihm helfen, seinem Hedgefond-Manager Bretton James (Josh Brolin) das Handwerk zu legen, den er für den Selbstmord seines Mentors Lewis Zabel (Frank Langella) verantwortlich macht. Und bald stellt sich heraus, dass Gordon immer noch mit allen Wassern gewaschen ist...
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Er gehört zu den schillerndsten Schurken des modernen Kinos: Gordon Gekko, der New Yorker Finanzmagnat in Oliver Stones "Wall Street" aus dem Jahr 1987. Auch wenn er am Ende des ersten Teils im Knast landet, wurde Gekko, der Börsen-Predator, zum Vorbild des Geldmanagernachwuchses der späten Achtziger. Ab sofort wollten die Absolventen der Harvard Business School so sein wie er: elegant, tough, skrupellos. Heute sitzen (oder saßen) die juvenilen Banker von damals an den Hebeln der Macht, auch bei Lehman Brothers - mit den bekannten Folgen. Passend zur (Krisen-)Zeit ist Boniweltmeister Gordon Gekko nun zurück. Die ebenfalls von Stone inszenierte Fortsetzung spielt während der globalen Wirtschaftskrise des Jahres 2008 und zeigt einen scheinbar geläuterten Helden. Aus dem Geldhai ist ein Mahner vor den unberechenbaren Folgen des Raubtierkapitalismus geworden. Gekko hat seine langjährige Haftstrafe abgesessen und einen systemkritischen Bestseller mit dem Titel "Ist Gier gut?" geschrieben. Doch privat ist sein Leben verpfuscht: Seine Frau hat ihn verlassen, sein Sohn ist tot. Einen Bewunderer hat er in dem jungen Finanzbroker Jacob (Shia LaBeouf als Äquivalent von Charlie Sheen aus dem 87er-Film), der mit seiner Tochter verlobt ist. Jacob bewundert Gekko und hält ihn für ein zu Unrecht geschmähtes Genie. Kurz darauf gerät der Wall-Street-Frischling in die Fänge des Investmentbankers Bretton James (Josh Brolin), der als eine Art Alter Ego von Gordon Gekko aus dem ersten Film fungiert. Jacob verliert bald nicht nur all sein Geld, sondern auch seinen naiven Glauben an den Gutmenschen Gekko. Die Story des neuen Films folgt dem Muster des alten: Junger Mann aus bescheidenen Verhältnissen geht symbiotische Bindung mit väterlichem Mentor ein, wird über den Tisch gezogen und nimmt sich vor, den Spieß umzudrehen. Was keineswegs bedeutet, dass die Fortsetzung lediglich eine Kopie ist. Dank der dramatischen Vorgänge im Herbst 2008 gewinnt der Film an Brisanz und Aktualität. "Wall Street - Geld schläft nicht" zählt eindeutig zu Stones besseren Filmen, er bietet spannende Unterhaltung und ist im Prinzip ein Kriegsfilm, dessen Schlachten auf dem Parkett der Hochfinanz ausgetragen werden. Nur am Ende wird ein anderer Ton angeschlagen. Hier entpuppt sich der oft polemische Stone als hoffnungsloser Romantiker. Dem Erfolg an der Kinokasse wird das vermutlich eher guttun. Oder anders gesagt: Dieser Film ist eine sichere Bank!
Richard Stratton | Prison Cage Guard |
Harry Kerrigan | Prison Guard |
Michael Douglas | Gordon Gekko |
Carey Mulligan | Winnie Gekko |
Shia LaBeouf | Jake Moore |
Sunil Hirani | Himself |
Maria Bartiromo | News Host |
Austin Pendleton | Dr. Masters |
Thomas Belesis | Zabel Trader |
Frank Langella | Louis Zabel |
Eric Purcell | Jeweler |
Christian Baha | Hedge Fund Chief |
John Buffalo Mailer | Robby |
Melissa Lee | Newscaster |
Annika Pergament | Reporter |
Julianne Michelle | Club Party Girl |
Vanessa Ferlito | Audrey |
Greg Hildreth | Zabel Trader |
Darin Guerrasio | Zabel Trader |
Waltrudis Buck | Zabel's Secretary |
John Bedford Lloyd | Treasury Secretary |
George Blumenthal | Bank President (as George Steven Blumenthal) |
Jason Clarke | New York Fed Chief |
Josh Brolin | Bretton James |
Eli Wallach | Julie Steinhardt |
Catherine Wolf | Zabel's Wife |
Andrew Serwer | TV Analyst |
Thomas M. Joyce | Himself |
Becky Quick | Newscaster |
Faye Wattleton | Professor at Fordham |
Olaf Rogge | Churchill Schwartz Trader |
Richard Green | Hedge Fund Boxer |
Oliver Stone | Investor |
Anthony Scaramucci | Panelist on TV |
Limor Hakim | Rumor Spreading Executive at Window |
Sean Stone | Rumor Hedge Fund Trader #1 |
Ed Bergtold | Rumor Trader at Urinal |
Mike DiGiacinto | Rumor Trader at Urinal |
Kevin Keels | Zabel Trader / Rumor Trader at Urinal |
Edward Henzel | Rumor Spreading Executive |
Ron Insana | TV Analyst |
Vincent Farrell Jr. | TV Analyst |
Pete Antico | Rumor Hedge Fund Trader #2 |
James Chanos | Himself |
Jim Cramer | Newscaster |
Susan Sarandon | Jake's Mother |
Michael Genet | James' Butler |
Alice Burla | 13 Year Old Pianist |
Noelle Beck | Bretton's Wife |
Graydon Carter | Himself |
Natalie Morales | Churchill Schwartz Trader |
Michael Cumpsty | Churchill Schwartz Partner |
Jean Pigozzi | Churchill Schwartz Partner (as Jean 'Johnny' Pigozzi) |
Nan Lu | Chinese Executive |
Zhang Xin | Female Chinese Executive |
Eloise DeJoria | Woman at the Met #1 |
Coralie Charriol Paul | Woman at the Met #2 |
Sue Ann Herrera | Newscaster (as Sue Herera) |
Madison Mason | Bank President |
R. Emmett Fitzsimmons | Bank President (as Emmett Fitzsimmons) |
David Faber | Newscaster |
Nouriel Roubini | Economist on TV |
Ali Velshi | Panelist on TV |
Warren Buffett | Himself |
Sondra James | Lady at Book Signing |
Nitya Vidyasagar | James' Secretary |
Eliyas Qureshi | Cabbie |
Amber Dixon Brenner | Winnie's Office Co-Worker |
Laura Dawn | Winnie's Co-Worker |
Dieter Riesle | Swiss Bank Official |
Sylvia Miles | Realtor |
Frank Ciornei | Gekko's Landlord (as Frank Cornei) |
Richard Crawford | London Barber |
Paul Grunert | London Barber |
Curzon Dobell | London Tailor |
Leonard Logsdail | London Tailor |
Anthony Cochrane | London Shoe Salesman |
Edmund Lyndeck | Patient |
Tom Mardirosian | District Attorney |
Sue Herera | Newscaster |
Craig Armstrong | Composer |
Rodrigo Prieto | Cinematographer |
David Brenner | Editor |
Julie Monroe | Editor |
Christopher Assells | sound effects editor (as Chris Assells) |
Harry Cohen | sound effects designer |
Toby Cohen | assistant sound editor |
Julie Feiner | adr editor |
Nerses Gezalyan | foley mixer |
Hector C. Gika | sound effects editor (as Hector Gika) |
Gary A. Hecker | supervising foley artist (as Gary Hecker) |
Michael Hertlein | dialogue editor |
Craig S. Jaeger | foley editor (as Craig Jaeger) |
Michael Keller | Sound Re-Recording Mixer |
Kimaree Long | dialogue editor |
Tod A. Maitland | Sound mixer |
Scott Millan | Sound Re-Recording Mixer |
Dror Mohar | foley supervisor |
Michele Perrone | adr editor |
Katherine Rose | foley artist (as Catherine Rose) |