Doghousesmall
Doghouse
11386
James Bond 007: Ein Quantum Trost
(2008)
Quantum of Solace
Reihe: KinoMagie - Nach dem Tod seiner großen Liebe Vesper Lynd sinnt James Bond auf Rache und sucht nach den Drahtziehern. Schon bald stößt er auf die mysteriöse Terrororganisation "Quantum" und deren Kopf, den skrupellosen Geschäftsmann Dominic Greene.
DogstarDogstarDogstarDogstarDogstar greyDogstar greyDogstar greyDogstar greyDogstar greyDogstar grey

Stars: Daniel Craig, Mathieu Amalric, Judi Dench, Olga Kurylenko, Gemma Arterton, Jeffrey Wright, Stana Katic, Giancarlo Giannini, Jesper Christensen, Neil Jackson, Oona Chaplin, Anatole Taubman, Tim Pigott-Smith, Rory Kinnear, Fernando Guillen Cuervo, Simon Kas
Director: Marc Forster
Writer: Neal Purvis, Robert Wade, Paul Haggis
Language: German
Studio: MGM oder 20th Century Fox ?
Duration: 100

Im jüngsten 007-Abenteuer kommen Daniel Craig und Olga Kurylenko einer superfiesen Verschwörung auf die Spur. Rasant und virtuos - dieser Bond bringt's.

Nachdem er von Vesper, der Frau, die er geliebt hat, betrogen wurde, kämpft 007 gegen das Verlangen an, seine nächste Mission zu einer persönlichen Angelegenheit zu machen. Fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken, verhören Bond und M (Judi Dench) Mr. White (Jesper Christensen), der enthüllt, dass die Organisation des rücksichtslosen Geschäftsmannes Dominic Greene (Mathieu Amalric), die Vesper erpresst hat, viel komplexer und gefährlicher ist als zunächst angenommen.

----------------------------------------------------

Daniel Craig kehrt in diesem fesselnden und Action geladenen Abenteuer, das inhaltlich direkt an Casino Royale anschließt, als James Bond zurück. Betrogen von der Frau, die er liebte, kämpft 007 gegen den Drang, seine jetzige Mission persönlich zu nehmen. Auf seiner weltweiten Suche nach Gerechtigkeit trifft Bond die bezaubernde aber streitsüchtige Camille (Olga Kurylenko), die ihn direkt zu Dominic Greene (Mathieu Amalric) führt, einem gewissenlosen Geschäftsmann und einem der Köpfe der geheimnisvollen Organisation „Quantum“. Als Bond eine Verschwörung entdeckt, die zur Übernahme der wichtigsten Rohstoffressourcen eines Staates führen soll, muss er sich durch einen Sumpf aus Verrat, Täuschung und Mord kämpfen und „Quantum“ stoppen, bevor es zu spät ist!

----------------------------------------------------

INHALT:

Ein Quantum Trost setzt die adrenalintreibenden Abenteuer von James Bond (Daniel Graig) in Casino Royale fort: Nachdem er von Vesper, der Frau, die er geliebt hat, betrogen wurde, kämpft 007 gegen das Verlangen an, seine nächste Mission zu einer persönlichen Angelegenheit zu machen. Fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken, verhören Bond und M Mr White, der enthüllt, dass die Organisation, die Vesper erpresst hat, viel komplexer und gefährlicher ist als zunächst angenommen. Die forensische Abteilung des Geheimdienstes kann einen Mi6-Verräter mit einem Bankkonto in Haiti in Verbindung bringen. Aufgrund einer Verwechslung macht Bond dort die Bekanntschaft der schönen aber resoluten Camille, eine Frau, die ihre eigene Vendetta führt. Camille bringt Bond direkt zu Dominic Greene, einem rücksichtslosen Geschäftsmann und der treibenden Kraft innerhalb der mysteriösen Organisation. Auf einer Mission, die ihn nach Österreich, Italien und Südamerika führt, findet Bond heraus, dass Greene ein Komplott schmiedet und versucht, die totale Kontrolle über eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen der Welt zu gewinnen. Um das zu erreichen, drängt er auf einen Deal mit dem im Exil lebenden General Medrano. Indem Greene seine Partner in der Organisation benutzt und seine einflussreichen Kontakte bei der CIA und in der Britischen Regierung manipuliert, verspricht er, das gegenwärtige Regime in Bolivien zu stürzen und dem General die Macht zu übertragen - als Gegenleistung für ein scheinbar wertloses Stück Land. Inmitten eines Minenfeldes aus Betrug, Mord und Täuschung, verbündet sich Bond mit alten Freunden, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Auf der Suche nach dem Mann, der für den Verrat an Vesper verantwortlich ist, muss 007 der CIA, den Terroristen und sogar M immer einen Schritt voraus sein, um Greenes dunkle Machenschaften aufzudecken und 'Quantum' zu stoppen.

KRITIK:

Nach dem Supererfolg des letzten 007-Streifens 'Casino Royale', Daniel Craigs Debüt in der Rolle des Geheimagenten im Edelzwirn, war man sich sicher: Die neue, harte Action, wie sie die Jason-Bourne-Filme ('Bourne Verschwörung' bis -'Ultimatum) vorgemacht haben, kommt an, also mehr davon und deutlicher das Ganze. Eine ruhige Minute in einer verwickelten Story - auch neu, auch gerne gesehen? Her damit! Doch muss das wirklich, so fragten sich die Produzenten offenbar, 140 Minuten dauern? Geht das nicht schneller, viel schneller?Man hat all das versucht. Aber 'Ein Quantum Trost' zeigt, dass drei Wünsche auf einmal vielleicht Überraschungs-Eier erfüllen mögen, ein James-Bond-Film jedoch nicht jeden Käse beliebig mitmacht. Und tatsächlich ist die Fortsetzung von 'Casino Royale' nicht nur mit rund 105 Minuten der kürzeste 007-Film bisher, sondern leider auch wegen des rüden Actionmarathons und der wirren aufgesetzten Handlung dazwischen einer der leider belangloseren. Allem Gedöns um die 'Weiterentwicklung' der Figur und allzu vereinzelten Standardabweichungen zum Trotz. Natürlich ist 'Ein Quantum Trost' als Bond-Film immer noch um Längen besser als das übliche Kawumm-Kino. Nur war man zuletzt einfach schon weiter. Um es deutlich zu sagen: Wer 'Casino Royale' gerade wegen seiner Originalität (vor allem innerhalb der Serie) und auch wegen Daniel Craig mochte, wird hier eines gutes Stück enttäuscht werden. Dem Rest wiederum, dem 'Casino Royale' zu langweilig und zu kitschig und Bond zu emotional oder ausdifferenziert geriet, findet hier mehr Spaß. Falls Sie zu diesem letztgenannten Personenkreis gehören, können Sie hier getrost mit dem Lesen aufhören und sich freuen.Dass man sich so sehnsüchtig des 2006er Neustarts dieser fast 50jährigen, erfolgreichsten Filmserie der Welt immerzu erinnert, mag nicht wirklich fair sein. Doch 'Ein Quantum Trost' gibt sich selbst als deutlicher Nachfolger und zweiter Teil einer Trilogie: Wer 'Casino Royale' nicht kennt, hat es am Anfang und Ende schwer, sich in 'Ein Quantum Trost' zurechtzufinden. Auch diesmal ohne das Gun-Barrell-Logos zum Start steigt man sofort ein in eine wilde Autoverfolgungsjagd. Bond rast mit seinem Aston Martin dahin, ballernde Schurken auf den Fersen. LKW-Karambolagen und andere Schrottereien sind zu überstehen, schnell geschnitten, direkt, ungeheuer physisch. Zuletzt öffnet 007 den Kofferraum - darin der verletzte Mr. White (Jesper Christensen), der Hintermann, den Bond am Ende von Casino Royale angeschossen hat und nun zum Verhör schleppt. Die Action zum Auftakt macht klar: unmittelbar, atemberaubend soll es sein. So arg wie z.B. in 'Das Bourne Ultimatum' - wo schließlich gar nicht mehr zu erkennen war, was da wie wo kaputt geht oder auch nur zu sehen ist - wird es in 'Ein Quantum Trost' allerdings nicht, zum Glück. Packend fällt auch Bonds Hatz einem verräterischen Schurken hinterher aus, über die Dächer (und Balkone) von Sierra. Selbst das kennt man vom letzten Bourne-Film. Doch 007 ist da eben eine eigene Klasse, und sei es nur, weil die Action im teuren Anzug stattfindet. Fahrig, lieblos, unübersichtlich und nervtötend sind dagegen die Handlung und ihr Tempo die meiste Zeit des Films über. Wie und warum Bond jetzt nach Haiti muss: ratzfatz ist es, na ja, 'erklärt'. Ebenso anderes in diesem Film, der den größten Teil seinen Szenen gefühlte drei Sekunden zugesteht. Und je mehr sich das Geschehen 'entwickelt', wird klar, dass das, was bei 'Casino Royale' noch mit Sinn für Stimmung an Komplexem erzählt wurde, hier zum allzu Simplen, dem Standard geraten ist, das einfach nur umständlich dargeboten wird. Zu einem eigenen Rhythmus findet der Film darüber nicht. Die beeindruckenden Action-Sequenzen reihen sich denn auch wie Perlen selbstzweckhaft aneinander. Man kann den Angstschweiß förmlich riechen: Oh Gott, zehn Minuten ohne dass geschossen, geprügelt und explodiert wird! In diesem Overkill an Körpereinsatz verbraucht sich Bond, wird wieder zum rabiaten Alles- und Sofortkönner (und -killer), bis hin, dass das Interesse an seiner Figur verloren geht. Ein langes, spannendes Poker-Duell? In 'Ein Quantum Trost' undenkbar. Einnehmende, zwischenmenschliche Beziehungen? Gar so was wie Charaktere? Nicht gewollt, nicht gekonnt, zu gut versteckt oder zum Selber-Denken, jedenfalls: Nicht wahrnehmbar. In Haiti trifft Bond zum ersten Mal auf Camille, die sich mit Greene einlässt, um an den fiesen General heranzukommen, der - so erfährt man später - ihre Familie auf dem Gewissen hat. Weshalb sie, nachdem er sie dem General ausgeliefert hat (und Bond sie sogleich wieder kurz entschlossen wie sinnfrei rettet), mit Greene immer noch zusammen ist, wenn 007 sie wieder in Bolivien trifft, bleibt rätselhaft in dem konfusen So-Dahin-Erzählen. Greene will die Wasservorräte, Bond ist immer mehr unten durch bei Chefin M (Judi Dench) und der britischen Regierung und zum großen Showdown explodiert es ringsum. Das ist alles leider irgendwann wurscht, ausgewalzt oder altbekannt: 'Ein Quantum Trost' verarbeitet gehörig die Bond-Filme der 1980er, vor allem 'Lizenz zum Töten'. Schön, 007 darf sich auf der Reise aus Kummer betrinken und einen toten Kompagnon kühl beklagen. Doch dabei fühlt man sich fast veräppelt, weil diese ein, zwei Momente der Besinnlichkeit und der Tragik zu eilig und zu kalkuliert geraten, in den Film hineingeschraubt werden, um etwas Herzergreifendes wie die Duschszene in 'Casino Royale' im Portfolio zu haben. Diese Szenen bleiben fadenscheinige Behauptung, nachgeäfft; der hurtige Film schert sich nicht wirklich um sie. Auch der Charakter Bond wird hier bestenfalls vorgetäuscht: Er, der unterwegs und viel zu eilig jeden Kontaktmann umgebracht hat, hat am Schluss gelernt, sich zu beherrschen. Wie und durch was auch immer. Hier, am Ende funktioniert der zuletzt erhobene Selbstanspruch der Serie, gibt es Spannung im ruhigem Moment. Doch zu spät, man ist darauf nicht (mehr) eingestellt - von der Effekt- und Adrenalin-Geilheit des Films versaut. Olga Kurylenko spielt in 'Ein Quantum Trost' das permanent finster dreinblickende Bond-Girl, eine Rächerfigur, die eindimensional bleibt. Gemma Artertons Rolle ist kaum mehr als Füllmaterial. Immerhin kann sie als Reminiszenz an 'Goldfinger' enden. Ebenso sind Mathieu Amalric als Schuft Dominic Greene (eine Neuauflage von Klaus Maria Brandauer in 'Sag niemals nie'), einige wenige und kaum markante Auftritte vergönnt. Selten hatte ein Bond-Schurke weniger Präsenz. Auch der Schurkenplot rund um Wasser-Ressourcen ist halbgar: Zur ganz großen megalomanischen Welterpressung wollte man wohlweißlich nicht zurück. Doch statt Wasser hätte es ebenso gut doch wieder Öl sein könnrn, Brot oder Wurstsuppe; inszenatorisch hätte das keinen Unterschied gemacht. Und Craig, Daniel Craig? Der konnte in 'Casino Royale' eindringlich beweisen, was man, genauer: er mit der James-Bond-Figur alles in Sachen Vielschichtigkeit und Tiefe anstellen kann. Doch beim oberflächlichen Schnell-Schnell von 'Ein Quantum Trost' und einem Bond, der meist als aktionistischer Rambo unterwegs ist, hat er es schwer bzw. nahezu Gelegenheit, seine Klasse zu zeigen. Immerhin, in den kurzen Momenten brilliert er.Es wirkt, als hätten die Autoren Neil Purvis und Robert Wade ('Stirb an einem anderen Tag') einmal mehr bewiesen, dass sie sich im Bond-Universum, seiner Dramaturgie und deren Versatzstücken bestens auskennen, sie aber nicht wirklich verstanden haben. Wobei der Oscar-prämierte Schreiber Paul Haggis diesmal wohl - anders als in 'Casino Royale' - wegen des Hollywood-Autorenstreiks nicht genug zur Stelle war, um das Unheil zu verhindern. Das Nebeneinander von hölzernen Zwecksätzlein und spitzen, intelligenten Dialogen, die auch mal ein Klitzekleinbisschen länger ausfallen, ist vielleicht damit zu erklären. Marc Forster immerhin inszeniert ordentlich wie er kann. Zwar gehen Action und Rest nicht wirklich zusammen, aber mehr sticht das ungelenke Product Placement heraus, so wenn Camille im fabrikneuen, blitzblanken Ford Ka durch die Slums von Haiti fährt.Dann aber wieder gibt es wirklich Feines: Eine Schießerei, die stumm und fragmentarisch mit der Opernaufführung parallel geschnitten wird. Clevere Highlights hat der Film hinsichtlich des Bedrohungskosmoses, den er ganz nebenbei kreiert: Die altgediente Schurkenorganisation der 007-Welt wird wiederbelebt und zugleich neu erfunden - in einem erschreckend realistischen Gewand. Statt sich in futuristischen Geheimverstecken 'trifft' man sich nun per Funkohrstöpseln bei der Tosca-Aufführung der Bregenzer Seebühne, destabilisiert als internationale Gemeinschaft hochgestellter Persönlichkeit ganze Länder und beeinflusst - auch westliche - Regierungen, wohl wissend, in der immer schon skrupellosen Welt der Außen- und Interessenpolitik auch mit den Guten ins Geschäft zu kommen. Entsprechend setzt Greene nicht seinen albernen Handlanger (der im Film auch gar nichts zu tun bekommt, außer dass er die Treppe runterfällt) auf 007 an, sondern seine neuen Freunde von der CIA, brillant verkörpert durch den schnauzbärtigen David Harbour. Was wiederum Bond-Kumpel Leiter (Jeffrey Wright) in eine Zwickmühle bringt. Mit diesem Ansatz geht der Film tatsächlich einige Schritte in die Richtung, das Gut und Böse, die Eindeutigkeit und das unbestechliche Konzept der James-Bond-Figur selbst als nicht mehr funktionstauglich zurück zu lassen. Vielleicht ist das blinde und althergebrachte Nichtigkeiten- und Krawallkonzept denn auch als Angst vor der eigenen Courage zu deuten? Nochmal: Als überbordende Achterbahnfahrt ist auch dieser Bond-Film ein Garant für gute Laune. Schade ist nur, dass diejenigen, denen James Bond ohnehin nur dumpfe Karussellfahrt sein soll und jene, denen die Serie stets schon teurer, plumper Quatsch war mit 'Ein Quantum Trost' so zu ihrem Recht kommen. Der Rest schaut in die Röhre.Bond as usual. Gut so - oder aber bedauerlich, weil drangegeben wird, was man sich erst mit 'Casino Royale' so großartig und überzeugend erarbeitet hat.

FAZIT:

Nach dem Neustart der James-Bond-Reihe mit 'Casino Royale' schlüpft Daniel Craig in 'Ein Quantum Trost' zum zweiten Mal in die edle Garderobe des Agenten mit der Nummer 007. Als dritter Teil einer Trilogie knüpft der Film direkt an seinen Vorgänger an und erzählte die Geschichte Bonds weiter, der hier - ganz ähnlich wie in 'Lizenz zum Töten' - vor allem auf eigene Faust unterwegs ist. Mit halsbrecherischem Tempo bietet 'Ein Quantum Trost' ein Actionfeuerwerk, das sich rau und schnell geschnitten an den 'Bourne'-Filmen orientiert, dabei aber auch manches Mal die Handlung und die Figuren überholt und wieder als flotte Achterbahnfahrt an alte 007-Reißer anknüpft.


Daniel CraigJames Bond 007
Mathieu AmalricDominic Greene
Judi DenchM
Olga KurylenkoCamille
Gemma ArtertonAgentin Fields
Jeffrey WrightFelix Leiter
Stana KaticCorinne Veneau
Giancarlo GianniniRené Mathis
Jesper ChristensenMr. White
Neil JacksonMr. Slate
Oona ChaplinHotel-Rezeptionistin
Anatole TaubmanElvis
Tim Pigott-SmithSekretärin
Rory KinnearBill Tanner
Fernando Guillén CuervoPolizei-Colonel
Simon KassianidesYusef
David HarbourGregg Beam
Joaquín CosioGeneral Medrano
Jesús OchoaLeutnant Orso
Glenn FosterHenry Mitchell
Laurence RichardsonPolice Officer
Tracy RedingtonMI6 Agent
Genre: Action, Thriller
Media: DVD
Sound: Dolby Digital 5.1
IMDb: 0830515