










Alkoholikerin Sandra Bullock wird zum Entzug verdonnert. Geglättet, aber fesselnd.
Gwen Cummings (Sandra Bullock) hat ein ernstzunehmendes Problem: sich selbst. Die erfolgreiche Autorin und Regisseurin führt als Partygirl an der Seite ihres Lovers Jasper (Dominic West) ein Leben im Dauerrausch von Drogen, Sex und Alkohol. Ein Unfall-Skandal im Suff bei der Hochzeit ihrer Schwester bringt Gwen eine Zwangseinweisung in eine Reha-Klinik ein - und führt sie in die Konfrontation mit einer ganz neuen Erfahrung: Entzug inmitten eines Haufens sehr schräger Vögel, die so ganz anders sind als die locker-flippige Party-Meute, von der sie sonst umgeben ist. Anfänglich will Gwen die zahlreichen Verbote in der Klinik nicht hinnehmen. Und auf ihre Mitpatienten schaut sie mit Verachtung herab. Aber im Laufe der verordneten 28 Tage beginnt sie sich langsam zu verändern. Doch die wahre Herausforderung liegt noch vor ihr.
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INHALT:
Zuviel Alkohol ist nicht gut. Das weiß jeder, der schon mal Probleme damit hatte - und mit ihnen fertig geworden ist. Gwen (Sandra Bullock) weiß das noch nicht, denn sie hat noch nicht einmal akzeptiert, dass sie ein Alkohol- und Tablettenproblem hat. Für die Schriftstellerin ist das ganze Leben eine große Party, so ist sie auch auf jedem Fest ein gern gesehener Gast, denn sie und ihr Freund Jasper (Dominic West) sind immer eine Garantie für gute Laune. Doch dann passiert etwas, das Gwen in eine Situation bringen soll, aus der sie so leicht nicht wieder heraus kommt. Total betrunken fängt sie auf der Hochzeit ihrer Schwester Lily (Elzabeth Perkins) an, zu randalieren und rast zuletzt mit einer Limosine in ein Haus. Vor Gericht wird sie vor die Wahl gestellt: entweder 28 Tage Gefängnis oder 28 Tage Entziehungskur. Gwen entschließt sich für den Entzug, hat jedoch schon bevor sie in der Klinik ankommt die Meinung gefasst, dass sie gar kein Problem hat. Sie plant, die Tage so cool und locker wie es nur geht hinter sich zu bringen und die Betreuer in der Klinik auch nach bestem Gewissen zu behindern. Sie fühlt sich umgeben von Idioten, von Irren, von Kranken. Ihrer Meinung nach ist sie keinesfalls nicht krank, sondern eher sehr lebendig. Sie beginnt sich gegen ihre Umwelt abzuschotten, nur ihre Zimmergenossin Andrea (Azura Skye), die noch nicht einmal volljährig bereits drei erfolgslose Entziehungen hinter sich hat, kann zu ihr durchdringen. Langsam beginnt sie ihre Mitmenschen näher zu betrachten: den alkoholkranken Arzt Daniel (Reni Santoni), der im Suff eine Patientin im OP verbluten ließ, das Millionärssöhnchen Oliver (Mike O'Malley), genauso drogen- wie sexsüchtig, die ängstliche Andrea und den Baseballprofi Eddie (Viggo Mortensen), der sich entscheiden muss ob er seine Alkoholsucht oder seine Karriere aufgeben will. Und der zynische Anstaltsleiter Cornell (Steve Buscemi), der voller Ironie seinen Patienten zu helfen versucht, aber auch genau weiß, wann er jemanden aufgeben kann. Gwen beginnt sich selber in dieses Alltagsleben einzubringen und begreift im Lauf dieser 28 Tage, was Leben wirklich bedeutet...
KRITIK:
Romantische Komödien standen bei Sandra Bullock in letzter Zeit nicht auf ihren Drehplan. Das ist schade, ist doch 'Everybodys Darling' gerade für solche Filme prädestiniert. Doch leider ist ihre letzte gelungene Komödie schon eine Zeit lang her und sie versucht sich in anderen Metiers wie z.B. im Film '28 Tage', in dem sie eine Alkoholikern mimt. Hm, so sieht also eine Entziehungskur aus. Das scheint mir dann doch ein bisschen zu einfach zu gehen. Da hat man schon beeindruckerndere und erschütterndere Darbietungen Alkoholabhängiger gesehen. So ist schon mal klar, dass man mit '28 Tage' keine Millieustudie drehen wollte, sondern vielmehr Sandra Bullock eine Plattform bieten, für das, was sie am besten kann: Einfach toll aussehen. Sie schaut lieb und nett aus, selbst wenn sie mit dem Kopf über der Kloschüssel hängt. Das soll jetzt keineswegs sexistisch klingen - Bullock ist eine fabelhafte Schauspielerin, aber sie sollte ihre Stärken richtig einschätzen. Und eine alkoholabhängige Frau zu spielen, gehört zu diesen einfach nicht dazu. So kommt es, dass der Film eigentlich nie wirklich erschütternd wirkt und man hat bewusst recht witzige Szenen eingebaut, damit man zumindest ein Wenig zum Schmunzeln hat. '28 Tage' birgt keine Spur Dramatik in sich. Sogar die Aussprache zwischen den beiden Schwestern Gwen und Lily geht einem nicht wirklich nahe. Das liegt nicht an der Szene selbst, sondern an Bullock und Elisabeth Perkins. Allgemein gesprochen, wirkt in diesem Film nur ein Schauspieler mit, dem man seine Rolle abkauft und das ist Steve Buscemi. Er spielt den Aufseher (?) Cornell, der selbst einmal dem Alkohol verfallen war und jetzt seinen Leidensgenossen mit Wort und Tat beisteht.
FAZIT:
Unbeschwerte Dramödie für Bullock-Fans die seinem Thema nicht gerecht wird.
Alan Tudyk | Gerhardt |
Marianne Jean-Baptiste | Roshanda |
Mike O'Malley | Oliver |
Reni Santoni | Daniel |
Susan Krebs | Evelyn |
Steve Buscemi | Cornell |
Diane Ladd | Bobbie Jean |
Dominic West | Jasper |
Viggo Mortensen | Eddie Boone |
Sandra Bullock | Gwen Cummings |
Elizabeth Perkins | Lily |
Azura Skye | Andrea |