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Doghouse
18975
Einsame Herzen
(1932)
The Purchase Price
She took another woman's place on her wedding night..!
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Stars: Barbara Stanwyck, George Brent, Lyle Talbot, Hardie Albright, David Landau, Murray Kinnell, Leila Bennett, Nick Copeland, Mae Busch, Mike Donlin, Harrison Greene, Crauford Kent, Jack 'Tiny' Lipson, Matt McHugh, John 'Skins' Miller, Carlyle Moore Jr., Edmu
Director: William A. Wellman
Writer: Arthur Stringer, Robert Lord
Language: English
Studio: Warner Bros. Pictures
Duration: 68
Rated: keine Altersangabe

Die New Yorker Nachtclubsängerin Joan Gordon ist ihres Jobs überdrüssig und flieht vor ihrem Partner, dem Gangster Eddie Fields. Sie heiratet den naiven Farmer Jim Gilson aus North Dakota, doch ihre Zurückweisung in der Hochzeitsnacht kränkt ihn zutiefst. Mit ihrem optimistischen Tatendrang gelingt es Joan fast, das Herz des Eigenbrötlers zu gewinnen, da taucht plötzlich Eddie wieder auf. William A. Wellman drehte eine mit Situationskomik versetzte Liebeskomödie mit Barbara Stanwyck.

Insgesamt leidet der Streifen allerdings unter einem weitgehend unplausiblen Drehbuch und einer Vielzahl von unlogischen Wendungen.

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Eine gefeierte Tänzerin (Barbara Stanwyck) flieht vor den Trubel der Stadt und lässt sich an einen unbekannten Mann (George Brent) auf dem Land verheiraten. Ein mittelloser, etwas tolpatschiger und sturer Geselle, der eine ärmliche Farm betreibt. Natürlich verliebt sie sich in ihn.
Nach ein paar gemeinsam gemeisterten Schwierigkeiten - die Farm soll verkauft werden, weil die Bank nicht mehr zahlen will etc. - küssen sich die beiden, er trägt sie auf seinen Armen ins inzwischen gerettete Haus, und alles nimmt, unglaublich, aber wahr, ein gutes Ende.

Schöner Film mit einer, für den amerikanischen, dramatischen Unterhaltungsfilm dieser Zeit meist typischen, simplen Story um die Irrungen und Wirrungen von Liebe und Leidenschaft. Besonders die äußerst reizvolle (und gute) Barbara Stanwyck, hier in einer Stilisierung zum sehr ansehnlichen Bauernmädchen, ist nahezu unbeschreiblich. Aber auch George Brent hat sichtlich Spaß an der Sache.

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In gewisser Weise ist „The Purchase Price" ein herrlich zeitloser Film, trotz seiner 78 Lenze auf dem Buckel. Brief-Flirts mit falschen Fotos und Verkuppelungen zu dem einzigen Zweck, einen Bauernhof in Schuss zu halten, gibt es schon seit langer Zeit. Und so ist Farmer Jim Gilson (George Brent) erstaunt, dass ihm WIRKLICH die Wuchtbrumme entgegentritt, die er von den für falsch gehaltenen Fotos her kennt.

Doch ist Joan Gordon (Barbara Stanwyck) nicht viel eher Großstadtpflanze als Farmersfrau? In der Tat – eigentlich ist sie nur auf die Bauer-sucht-Frau-Aktion eingegangen, um schnell mal die Biege zu machen und Verstrickungen aus Gangsterliebeleien zu entgehen. Ursprünglich war sie laszive Nachtclubsängerin, die die reichen Schnösel und windigen Haie der Großstadt kirre machte, aus dem Vollen schöpfte und erst zu Bett ging, wenn eine Bauersfrau aufstehen muss. Weil ihre Garderobiere mit dem Foto ihrer Chefin auf die Heiratsannonce geantwortet hatte, nimmt Joan schnell ihren Platz ein – sie ist dann mal weg. Doch wie wird sie den Abstieg von Champagner zu Kuhmilch verkraften? Wird Joan den Anzeigen- und Bestechungspreis für die Garderobiere wert sein?

Dies spielt „The Purchase Price" mit Unterhaltungswert, aber ein bißchen sprunghaft durch. Manche der knapp über eine Stunde langen Warner-Schnellschüsse der frühen Dreißiger sind richtig gut, gerade diejenigen von Regisseur William A. Wellman. Gemessen am Besten ist „The Purchase Price" deutlich schwächer, wenn auch unterm Strich sehr nett. Wie immer ist die Stanwyck überzeugend in einer Mischung aus eisernem Willen, aber auch Sehnsucht. „Du hältst das keine Woche auf 'ner Farm aus", sagt die Garderobiere. Man glaubt den Worten und dem Blick der Stanwyck sofort, dass sie dies Lügen strafen wird, auch wenn sie Farm und Farmer nicht wird lieben lernen – allein, weil sie eine Frau ist, die nicht aufgibt, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat. Das ist ureigenes Stanwyck-Terrain, das kann sie unnachahmlich.

Dennoch ist der Film gelegentlich arg holprig, hat viele gute Einzelszenen, aber abrupte Stimmungs- und Genre-Umschwünge. Es ist schon herrlich (und herrlich pre code), wie sich die Joan im Négligée für die Hochzeitsnacht zurechträkelt und es nicht „dazu" kommt, aber ihre ärgerlichen Gefühlsausbrüche wirken ein bißchen zu forciert, plötzlich und aufgesetzt. Wellman kann nicht so gut verdecken, dass das knappe Script verschiedenste Szenen übergangslos aneinanderreiht. Es sind Szenen, die immer voll frontal und Knall auf Fall neue Situationen präsentieren, anstatt den Figuren einmal Luft zum Atmen und zum Sichentwickeln zu geben. Das Script besteht im Grunde aus Einzelteilen ohne Bindeglied, ist Wirkung ohne Ursache. Mich beschleicht das Gefühl, Wellman hat es auch gemerkt und wollte oder konnte aus den nicht zusammenpassenden Puzzlestücken kein Gesamtbild machen. Dafür hat er sich aber recht ehrenhaft aus der Affäre gezogen, indem er wenigstens die Einzelszenen mit dem bei ihm üblichen Schmackes inszeniert, beispielsweise eine unglaublich schnodderig-trockene und gelegentlich fast artistisch inszenierte zünftige Schlägerei.

Daher hat der Film auch seine sieben Punkte verdient, denn richtig schlecht, langweilig oder ärgerlich ist er an keiner Stelle, sondern flott und durch die Bank unterhaltsam, zudem mit guten Darstellern. Am Ende ist die Rotzigkeit des Scripts sogar einmal richtig gut – es kommt noch viel abrupter und scheinbar unmotivierter als alles andere, es werden diverse angerissene Themen und Problematiken überhaupt nicht zu Ende gebracht. Der Film scheint mittendrin zu Ende zu sein – und doch: Das Entscheidende, ob Joan und Jim zueinander gefunden haben oder nicht, dies immerhin ist geklärt, und da habe ich es schon wieder als sympathisch empfunden, dass der Film sich aufs Wesentliche konzentrierte. In der Tat verblasst alles andere angesichts dieser essenziellen Frage. Wie sie beantwortet wird, verrate ich nicht, jedenfalls ist es ein wenig trivial, aber stimmig. Nein, zu den Spitzenfilmen von Warners Programmfüller-Abteilung der frühen Dreißiger gehört dieser Film nicht, aber am Ende bereut man keinesfalls, ihn gesehen zu haben.


Barbara StanwyckJoan Gordon
George BrentJim Gilson
Lyle TalbotEddie Fields
Hardie AlbrightDon Leslie
David LandauBull McDowell
Murray KinnellSpike Forgan
Leila BennettEmily - the Hotel Maid
Sidney HickoxCinematographer
William HolmesFilm Editor
Robert B. LeeSound Department
Jack OkeyArt Director
Dolph ZimmerAssistant Director
Genre: Liebes-Komödie
Media: DVD
Sound: Mono
IMDb: 0023362