Dieses Werk gehört eindeutig zu Stephen Kings brillantesten Büchern.
Auch wenn sich die Handlung anfangs nicht allzu interessant anhört (ein mysteriöser Clown, der mordet, und somit die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt), lohnt es sich trotzdem, einen Blick hineinzuwerfen, da sich „Es" schnell zum fesselnden Buch entwickelt. Bereits nach den ersten Seiten umschleicht einen das von Stephen King bekannte, beängstigende Gefühl der Furcht, da man aufgrund der beklemmenden Atmosphäre weiß, das sich etwas nicht Erfreuliches ereignen wird. Aber was? Das gilt es herauszufinden.
Als das personifizierte Böse findet man den mächtigen Clown Pennywise, der Kinder anlockt, um sie letztlich auf brutale Art und Weise zu töten. Er verhält sich dabei stets gerissen und intelligent und hat zusätzlich die Fähigkeit, furchterregende Gestalten anzunehmen, vor dem Kinder Angst haben, so z.B. ein Werwolf. In einem Rhythmus von 27 Jahren taucht Pennywise auf, und versetzt die kleine Stadt Derry mit neuen Mordserien in Angst und Schrecken. Kinder müssen um ihr Leben fürchten, denn wenn Pennywise jemanden haben will, dann bekommt er ihn auch. Bisher ist es niemandem gelungen, dem mordenden Clown auf die Schliche zu kommen oder gar näheres über ihn zu erfahren. Außerdem hat es noch nie jemand geschafft, ihm zu entkommen, auch der kleine George Denbrough nicht. Sein großer, stotternder Bruder Bill und seine Freunde, der dunkelhäutige Mike, die hübsche Beverly, der dicke Ben, die Brillenschlange Richie, der Jude Stan und der asthmakranke Eddie wollen Pennywise nun aufspüren. Als sie ihm zufällig auf die Spur kommen, schaffen sie es, ihn zu verletzen und ihm zu entkommen. Und dafür will der bösartige Clown sich nun, 27 Jahre später, rächen, auch wenn aus den Entkommenen nun schon Erwachsene geworden sind, die sich erneut versammeln, um ihn endgültig zu vernichten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Das über 1000 Seiten lange Buch ist vielleicht auch, oder gerade deshalb so fesselnd, weil es den kindlichen Charme und die kindliche Naivität besonders gelungen auffängt. Man fühlt regelrecht mit den Kleinen, die von Anfang eine große Freundschaft verbindet. Stephen King schafft mit dem ersten Abschnitt des Buches, welcher in der Kindheit der Protagonisten spielt, ein genaues Bild von jedem einzelnen Charakter und man wird jeden in sein Herz schließen. Im zweiten Abschnitt sind dann plötzlich alle zu Erwachsenen herangewachsen, dennoch findet man erstaunlich schnell wieder Bezug zu den jüngeren Personen, da sich ihre Verhaltens- und Denkweisen sehr gut überschneiden. Die Sprünge zwischen Kindheit und Erwachsensein laufen flüssig ineinander über, hier hat Stephen King hervorragende Arbeit geleistet.

Der Kampf zwischen Gut und Böse beinhaltet sehr viel Spannung, Nervenkitzel, Horror, Trauer, Anspruch, teilweise Spaß und vor allem eine große Prise Gefühl. Nie zuvor hat Stephen King ein Buch geschrieben, welches dramatischer ist, als „Es". Die große Seitenanzahl sollte niemanden davon abschrecken, sich diesen epischen Meilenstein anzulegen. Ein grandioses Meisterwerk.